Soziale Ungleichheit

Soziale Ungleichheit
Menschen in prekären Verhältnissen in Recife, der brasilianischen „Hauptstadt der sozialen Ungleichheit“.[1]
Luxusimmobilien am Strand von Boa Viagem, Recife

Soziale Ungleichheit bezeichnet in der Soziologie die ungleiche Verteilung materieller und immaterieller Ressourcen in einer Gesellschaft und die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Möglichkeiten zur Teilhabe an dieser.[2] Die Bezeichnung kann beschreibend oder normativ verwendet werden.

Als normativer Begriff impliziert er eine Gesellschaftskritik; die soziale Ungleichheit wird von der Soziologie als gesellschaftliches Problem gesehen.[3][4] Soziale Ungleichheit ist somit abzugrenzen vom neutraleren Begriff der sozialen Differenzierung[5][6] und von wertenden Begriffen wie „Soziale Schieflage“ und Sozialabbau. Oft stehen bei diesen Begriffen finanzielle Faktoren im Zentrum (zum Beispiel Lohnkürzung, Streichen von geldwerten Vorteilen, Änderungen in der Sozialversicherung / soziale Sicherheit).

Auch mangelnde Generationengerechtigkeit kann als eine Form sozialer Ungleichheit gesehen werden. Kinder haben keine Möglichkeit, gegen soziale Ungleichheit etwas zu tun; sie erleben sie in ihrem Lebensumfeld (z. B. Nachbarschaft, Kindergarten, Schule).

  1. Luiz Natanael: Recife é a terceira capital mais desigual do País. 1. Dezember 2011, abgerufen am 21. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Nach Detlev Krause: Ungleichheit, soziale. In: Werner Fuchs-Heinritz u. a.: Lexikon zur Soziologie. 4. Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 686.
  3. Bernhard Schäfers: Ungleichheit. In: Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik bpb.de
  4. Eva Barlösius: Gleichwertig ist nicht gleichbundestag.de (Memento vom 13. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Hartmut Esser: Soziologie – Spezielle Grundlagen. Seite 113.
  6. Hartmut Esser: Soziologie – Allgemeine Grundlagen. Seite 453.

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